Per Definition ist das Gemeinwohl das allgemeine Wohl jedes einzelnen Mitglieds einer Gemeinschaft. Das ist richtig, aber im Grunde etwas schwammig, weil es auch hier heißt: Es kommt darauf an. Nämlich auf die Gemeinschaft.
Nehmen wir einen Stamm Steinzeitmenschen. Das Gemeinwohl für diesen bestand in Schutz vor Wind und Wetter und Feinden (Höhle), Zugang zu frischem Wasser (Bach oder See in der Nähe), essbare Pflanzen in der näheren Umgebung (Wurzeln, Beeren) und Wildvorkommen (Fleisch, Felle, Sehnen etc.).
Wir sind uns alle einig, dass dies nicht das Gemeinwohl für die heutige Menschheit ist. Aber auch hier gibt es riesige Unterschiede. Es gibt nach wie vor Naturvölker, die mit unseren Begriffen von Schule, Elektrizität und ähnlichem nichts anfangen können beziehungsweise unser Konzept der Zivilisation ablehnen. Also ist auch ihr Gemeinwohlbegriff ein anderer.
Mormonen haben einen anderes Gemeinwohlbedürfnis als Zeugen Jehovas oder Katholiken – es hat jede Religionsgemeinschaft einen anderen Bedarf.
Heute leben viele Kulturen und Religionen miteinander in einer Zeit, die sich quasi selbst überholt. Erfindungen, wissenschaftliche und technische Fortschritte und die Veränderungen in unserer Kultur haben dafür gesorgt, dass das Gemeinwohl nicht mehr so einfach bestimmt werden kann.
Aus diesem Grund versuchen wir im Projekt Zukunft Zossen herauszufinden, was für die Gemeinschaft der Zossener Bürger – ob alt, jung, Mann, Frau, Kind, angestellt oder selbstständig – das allgemeine Wohl ist.
Hierzu gibt es Umfragen, Workshops und mehr und deshalb bitten wir auch um rege Teilnahme an diesem Projekt, sei es bei der Beantwortung von Fragen oder der Teilnahme an Workshops oder gar dem Engagement innerhalb des Projektes!
Denn wie im Beitragsbild zu sehen ist, geht es nicht nur um ein Dach über dem Kopf, zu essen und zu trinken. Es geht um vieles mehr. Den Zugang zu bezahlbarer oder kostenloser Bildung, bezahlbaren Wohnraum, den Zugang zum ÖPNV – um nur einiges zu nennen. Das Teilprojekt Gemeinwohl vom Projekt Zukunft Zossen versucht mithilfe der Bürger genau diese Punkte zu erfassen, zu bündeln oder zu bewerten und so eine Liste zu erstellen, die der Stadt Zossen als Richtlinie für zukünftige Entscheidungen und Projekte dienen soll.
